Beim nächsten Mal brech ich dir beide Arme, droht mir mein Sohn. Das ist gelogen – Ruben (4) sagt vielmehr: La prochaine fois je vais casser tes bras. Und wenn man es ganz genau nimmt sagt er: La prochaine fois je vais casser tes bras, hein? Denn was ein anständiger Franzos ist, der hängt an jeden Satz noch eine zünftige Interjektion an – und was dem Berliner sein wa oder dem Bayern sein gell, ist dem Franzmann eben sein hein (gesprochen „äh“ – aber da französische Sätze ja selten auf einem Konsonanten enden, meist sehr elegant mit dem vorangegangenem Wort verschmolzen – insofern müsste hier eigentlich noch eine Hörprobe hin…).
Und so höre ich also tagaus tagein Sätze wie c’est pas rigolo, hein (Sse-pari-go-lo_äh) oder il faut pas toucher, hein. Am schönsten aber war es, als ich kürzlich meinen Großen von der école abholte. Erst stürzte er hocherfreut auf mich zu und schmiegte sich an mich. Doch als ich ihn – vor seinen Klassenkameraden! – hochnahm und liebkoste, wand er sich peinlich berührt in meinen Armen und sagte, mehr ans Publikum als an mich gerichtet: Je suis pas un bébé, hein?