Das Tröstding

Vor ein paar Tagen, auf dem Nachhauseweg von der école maternelle, hat Ruben direkt vor der Schule ein paar Steine gesammelt – darunter auch ein rundes, ganz glattes Exemplar. Hier, Papa, ein Tröstding für dich, hat er gesagt und mir erklärt: Wenn man traurig ist, kann man so machen: Worauf er sich den Stein an die Wange hielt und sich daran schmiegte.

Heute Abend ist wieder Rubens kleine Tierschau. Wir sind Löwen und liegen zu dritt oben im Hochbett. Meine Aufgabe als Löwen-Papa ist es, das Löwen-Baby (a.k.a. Anatol) vor bösen Männern zu beschützen – oder Elefanten. Schnell, da kommt ein großer Elefant und will uns aufsaugen!, ruft Ruben.

Ich fauche ein wenig, dann verlassen Ruben und ich die Hochbetthöhle und lassen das Baby oben liegen. Ruben steckt mir einen Plastikring in die Hosentasche und sagt: Hier, ein Tröstding. Wenn du weinst, kannst du das nehmen!

Der Löwen-Papa erinnert sich an den angenehm geschmeidigen, runden Stein, der in einer anderen Hosentasche schlummert. Er ist froh, jetzt schon zwei solcher Tröstdinger zu besitzen. Denn Tröstdinger, das weiß er, davon kann man nie genug haben.

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