Papa, heut hab ich ein moyen de transport gemalt!, berichtet Ruben nach seiner Rückkehr aus der école maternelle.
– „Aha. Welches denn?“, frage ich, nur halb überrascht (nämlich über die Verwendung des generischen Begriffs: dass diese Woche in der école die Verkehrsmittel dran sind, wusste ich zur Abwechslung mal.)
– Ein camion!
– „Und was für moyens de transport gibt es denn noch so außer Lastwagen?“, fragte der Pädagoge in mir.
– Autos…
Womit wir beim Stichwort wären: Cars. Seit einem Besuch bei Freunden in Osnabrück ist es nämlich um meinen Sohn geschehen. Lightning McQueen ist in unser Leben getreten, ein rotes Stock-Car-Rennauto mit Kulleraugen (das wir den Pixar Studios verdanken, die uns schon mit Toy Story, Findet Nemo oder Ratatouille beglückt haben). Ein zehnminütiger DVD-Clip reichte, um Ruben zum bedingungslosen Fan des sprechenden Autos zu machen – das in Frankreich freilich Flash McQueen heißt, weil man dem Franzosen so ein schwierisches Wort wie „Lightning“ offenbar nicht zutrauen kann.
Mir war zwar der Filmtitel als solcher bekannt gewesen, nicht aber die Story. Und so wurde mir erst nach und nach klar, dass Lightning McQueen auch vorher schon Teil unseres Lebens gewesen war – nur, dass ich es nicht gewusst hatte: Die Unterhosen, die ich Ruben schon vor Monaten gekauft hatte, weil vorne drauf Autos abgebildet waren (die auch für Ruben zunächst nur das waren: Autos), wurden auf einmal freudig als Flash McQueen! begrüßt. Der rote Fußball (der eigentlich ein Volleyball ist, sich aber hervorragend für kleine Kinderfüße eignet), gegen den wir schon seit beinahe zwei Jahren treten, wird uns präsentiert von – Flash McQueen! (Was mir nie aufgefallen war…)
Unser ganzes Leben war ein einziges Franchise – und ich hatte es gar nicht gemerkt!
Ich fahndete weiter in unseren Spielsachen und Kinderklamotten – und fand noch drei weitere Unterhosen, von einem anderen Anbieter, auf denen sich ebenfalls der rote Rennwagen und seine Freunde tummelten.
Apropos Freunde: Der camion, den Ruben heute gemalt hat, heißt übrigens Mack – und zwar sowohl in Amerika als auch in Deutschland und sogar in Frankreich! – und ist Flash McQueens bester Freund!
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