Zehenapplaus

Galavorstellung im großelterlichen Wohnzimmer. Mama und Ruben haben auf dem Couchtisch den Zirkus von Playmobil aufgebaut und knien auf dem Boden. Auf der anderen Seite des Tischs sitzen Oma und Opa. Oma schäkert mit Anatol, Opa kommentiert sachkundig das Zirkusgeschehen. Nur Papa sitzt etwas abseits, hinter dem Weihnachtsbaum – er hat sich (wie Oma) gestern eine Gastro-Enteritis zugezogen und beobachtet das Ganze ermattet aus der Halbdistanz.

Durch den sofaseitigen Bühnenvorhang treten auf: Pimpel, Pumpel und Schrumpel, die drei Zirkuspferde. Sie galoppieren in die Manege, sind sich dann aber etwas unschlüssig, was sie tun sollen. Wie gut, dass es auch noch Alexej und Nina gibt, das weißrussische Trapezkünstlerpaar. Mama lässt sie aberwitzige Kunststücke vollführen – zumindest verbal.

Plötzlich schiebt sich ein strumpfsockiger Fuß durch den Vorhang in die Manege. Opa a.k.a. der Zirkusdirektor wackelt mit dem Zeh und ruft: „Szenenapplaus!“

Nina und Alexej verbeugen sich artig. Von hinterm Weihnachtsbaum korrigiert Papa müde: „Zehenapplaus“.

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