„Ruben hat eine neue Freundin“, berichtet meine Frau, die gerade Ruben (knapp 4) aus der école abgeholt hat. Nach nur drei Wochen Schule interessiert einen so etwas als Vater natürlich brennend. „Und wie heißt die?“, frage ich hoffnungsvoll.
Weiß ich nicht, antwortet Ruben gelangweilt, denn eine neue Freundin, pfft, das ist doch gar nichts gegen das, was er zu erzählen hat: Ich hab auch schon einen Freund, der nicht mehr mein Freund ist!
Das kenne ich eigentlich sonst nur von Dreizehnjährigen, die erst stolz verkünden, dass sie jetzt mit der XY gehen – und dann nach zwei Wochen damit prahlen, dass sie jetzt aber nicht mehr mit der zusammen seien.
Wobei: Aaron und Milan, die mit Ruben in die gleiche Schule gehen, kündigen einander im Viertelstunden-Takt die Freundschaft auf, wenn der eine dem anderen gerade nicht grün ist („Du bist nicht mehr mein Freund!“) – haben die Sache aber auch binnen Sekunden wieder vergessen. Sonst wäre der Viertelstunden-Takt auch gar nicht einzuhalten.
Ich hab auch schon einen Freund, der nicht mehr mein Freund ist! als Ausagesatz und nicht nur als spontane Beleidigung – das ist wirklich neu.
Rubens neue Freundin heißt übrigens Ambre. Und der zukünftige Exfreund? Pfft, weiß nicht.
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