Kindliche Spielanordnungen sind Außenstehenden manchmal nur schwer zu vermitteln. Heute zum Beispiel war Ruben eine Marionette. Einerseits. Andererseits zog er einen Hund hinter sich her. Der Hund war eigentlich ein Jojo, das Ruben kürzlich von einer freundlichen Bahnmitarbeiterin geschenkt bekam, als wir im Rahmen unserer odysseehaften Nachtzug-Rückfahrt von Dresden nach Köln in Dortmund aussteigen mussten und dadurch vier Stunden später als geplant in Brüssel ankamen, Magen-Darm-Infekt inklusive.
Der Jojo-Hund wurde zunächst an einem von Rubis Nutzfahrzeugen (Müllauto? Kehrmaschine? Gabelstapler?) befestigt, und als ich versuchte, am Jojo zu ziehen, wurde ich von der Mananette gemaßregelt: Kaputtgegeht! Nicht machen!
Anschließend versuchte sich Ruben – für einen Nichtmaldreijährigen erstaunlich geschickt – darin, das Jojo seiner eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Dann verkündete er: Die Mananette hüpft jetzt auf dem Sofa! Worauf die Mananette mit mananettentypischer Gelenkigkeit ausgiebigst auf dem Sofa herumturnte, dabei ab und an hinfiel und fröhlich rief: Die Mananette ist kaputtgegeht!
Danach ließ sich die Mananette bereitwillig die Zähne putzen und sogar klaglos das Meersalzspray gegen nächtliche Hustenattacken applizieren. Jetzt hört die Mananette noch ein paar französische Kinderlieder. Bald wird sie einschlafen und, wer weiß, morgen früh vielleicht als Vogel wieder aufwachen. Oder als Fohlen. Alles schon dagewesen.
Gute Nacht!