An diesem Wochenende findet in der ganzen Wallonie der „Tag des offenen Bauernhofs“ statt. Zu diesem Zweck hat das wallonische Landwirtschaftsministerium eine putzige Seite aufgelegt, in der alle fermes, die aufhaben, verzeichnet sind. Die Informationen gibt es auch in deutscher Sprache – wobei „deutsch“ ein dehnbarer Begriff ist. Es gibt einen „Leitartikel“ des wallonischen Landwirtschaftsministers und den rührenden Hinweis darauf, „was man tun kann“. Während diesen zwei festlichen und erzieherischen Tagen werden Sie sehr unterschiedliche Betriebe entdecken können. Einmal unterwegs verlassen Sie sich nur auf die Richtungspfeilen „Journées fermes ouvertes“.
Das mit den Richtungspfeilen klappte ganz gut und wir fanden den Bauernhof in Bousval auf Anhieb. Unser Sohn wollte gerne auf einem Pferd reiten, ganz geheuer war ihm die Sache aber nicht. Daher stellte der kleine Rubelmann schon im Vorfeld drei Regeln für den Umgang mit echten Pferden auf wallonischen Bauernhöfen auf:
1. Brauch ma kein Schnuller!
2. Festhalte!
3. Muss kein Angs habe!
Mit diesen Leitartikeln im Hinterkopf brachte Ruben tatsächlich die Courage auf, sich auf den Rücken eines Pferdes zu begeben – eine große Mutprobe, hatte er doch bislang, wie er freimütig einräumte, Angs vor derlei Tieren. (Um die kinderfreundlichen Esel im Park Josaphat hat er jedenfalls immer einen großen Bogen gemacht…)
Die anderen Tiere, insbesondere die Kühe, flößten ihm jedoch immer noch einen ziemlichen Respekt ein. Dafür erwies sich Ruben als großer Meister im Hufeisenwurf und traf ein ums andere Mal die Zielstange. Umsichtig sammelte er danach die rostigen, schwergewichtigen Teile wieder ein. Zufrieden fuhren wir wieder nach Hause, bepackt mit allerlei naturnah produzierten Lebensmitteln.
Am nächsten Morgen beschäftigten wir uns wieder mit Spielzeug-Tieren. Beim Puzzle-Spielen entdeckte Ruben ein neues Tier: die Isabel, dem geneigten Leser auch als Libelle bekannt. Die hatten wir zwar tatsächlich am Tag zuvor in echt gesehen, aber da schlief der kleine Rubelmann gerade und erholte sich von den Aufregungen des Nachmittags. Wovon er wohl träumte? Von Milch, die in langen Schläuchen aus der Kuh fließt. Und zu Hause im Tetrapak landet.
Ja, woher Ruben das so gut weiss, dass ich ein Faible habe fuer Flugtiere und Engelswesen? Wir aren gerade in der Naehe und selbst in denm Ardennen. Vielleicht hat er ja die Anwesenheit der Isabellen-Tante gespuert! Lieber Gruss an Rubimann
Hat er gespuert, dass wir in der Naehe waren,ebenfalls in den Ardennen und beladen mit allerlei regionalen Koestlichkeiten zurueckkamen?
Liebe Isabellen,
Telepathie ist ja angeblich nicht entfernungsabhängig. Insofern kann ich das nicht ausschließen. Wir waren allerdings nicht in den Ardennen, sondern in Wallonisch-Brabant. Aber das mit der Isabel hat er gesagt, als wir schon wieder in Brüssel waren.